Steuerblitz®
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2021

Corona 39: Abgabefrist für Ü III Plus verlängert!

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine ereignisreiche Woche geht zu Ende. Die Bundeswehr muss sich im Pandemie-Katastrophenschutz betätigen. Die 4. Welle scheint einem noch ungewissen Höhepunkt entgegenzugehen. Das Wort von der „Triage“ wird jetzt auch von hochoffizieller Seite in den Mund genommen. Vermutlich hätte niemand für möglich gehalten, dass es einmal so weit kommt. Das „steuerliche Leben“ geht dennoch weiter. Auch die Ampel hat erste Lichtzeichen gegeben. Und das Jahresende kommt ganz bestimmt. Spätestens am 31.12.

Wir bitten Sie, unangemeldete Besuche in unserem Düsseldorfer Büro unbedingt zu vermeiden. Spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um auf digitale Möglichkeiten umzusteigen.

Unsere sächsischen Büros unterliegen zudem der besonders strengen Sächsischen Corona-Notfallverordnung vom 19.11. Unsere Büros in Chemnitz, Pirna und Leipzig stellen den physischen Kundenverkehr bis ins Neue Jahr vollständig ein. Unsere Mitarbeiter*innen sind ausdrücklich angewiesen worden, niemanden einzulassen. Sorry. Es drohen bis zu 25 T€ Bußgeld im Einzelfall. Falls Sie noch zu denjenigen gehören, die irgendwelche Papiere hin- und hertragen oder durch die Weltgeschichte schicken, verwenden Sie für Chemnitz, Pirna und Leipzig bitte ab sofort ausschließlich unsere Chemnitzer Büroadresse für Ihre Post: Eichhorn Ody Morgner SteuerberatungsgmbH, Schönherrstraße 8, Gebäude 8, 09113 Chemnitz. Oder nutzen Sie unsere dortigen Schließfächer. Gemeinsam kriegen wir das bestimmt hin!

1. Corona-Überbrückungshilfe III Plus:
Laut informeller Mitteilung der Bundessteuerberaterkammer soll die Abgabefrist vom 31.12.2021 bis zum 31.03.2022 verlängert werden – was wir sehr begrüßen würden. Wir gehen davon aus, dass auch die Frist für die Schlussabrechnungen aller Förderprogramme, die nach heutigem Stand am 30.06.2022 abläuft, ebenfalls verlängert werden wird.

2. Geplante steuerliche Regelungen der zukünftigen Bundesregierung:
Der designierte Finanzminister Christian Lindner hat in einem Interview angekündigt, sich bei seinen Amtsvorgängern (und damit meint er ganz ausdrücklich auch Wolfgang Schäuble) Rat einzuholen. Wir gehen schon deshalb davon aus, dass es keine beachtenswerten und zukunftsweisenden steuerlichen Neuregelungen geben wird. Der Koalitionsvertrag jedenfalls deutet nichts wirklich Bahnbrechendes aus den ursprünglichen Wahlprogrammen der Koalitionsparteien an: keine Vermögensteuer, keine Abschaffung der Abgeltungssteuer, keine Verkürzung oder Abschaffung irgendwelcher Spekulationsfristen, keine Erhöhung des Spitzensteuersatzes, keine Börsenumsatzsteuer. Vielmehr wird überalteter, schon ziemlich saurer Wein in neuen Schläuchen als Entdeckung des Jahres kredenzt:

  • Eine „Superabschreibung“ auf digitale Wirtschaftsgüter und für Klimaschutz soll eingeführt werden.
  • Die Thesaurierungsbesteuerung bzw. das neue (und noch komplizierte) Optionsmodell sollen „evaluiert“ werden.
  • Die sagenhaften „Homeoffice“-Regelungen für Arbeitnehmer*innen werden um ein weiteres Jahr verlängert (starke 600 € Pauschbetrag für die Kosten).
  • Ab 2023 sollen Rentenversicherungsbeiträge in voller Höhe als Sonderausgaben abziehbar sein (weil die Renten umgekehrt ja auch demnächst voll versteuert werden müssen). Damit wird ein BFH-Urteil endlich umgesetzt.
  • Der Sparerpauschbetrag wird ab 2023 (von 801 €) auf beachtliche 1.000 € je Person erhöht.
  • Die Grunderwerbsteuer-Sparregeln für Konzerne sollen noch weiter verkompliziert werden.
  • Gemeinnützige Organisationen sollen sich innerhalb ihrer Zwecke auch politisch betätigen dürfen („Lex Campact“).
  • Steuerliche Verfahren und die Steuerprüfung sollen modernisiert und weiter digitalisiert werden.
  • Verschiedene (nicht namentlich genannte) Schwellenwerte sollen zur Entbürokratisierung angehoben werden.
  • Der Mindestlohn steigt ab 2023 auf 12 Euro.
  • Bei Geringfügig Beschäftigten (die sog. Aushilfen) soll verstärkt auf die Einhaltung der zivilrechtlichen Regeln (Lohnfortzahlung bei Urlaub und Krankheit) geachtet werden. Die DRV hat das übrigens schon für 2022 auf ihrem Plan als Prüfungsschwerpunkt stehen.

War das alles? Ja, das war wirklich alles.

Geben Sie bitte gut auf sich Acht, vermeiden Sie Kontakte und bleiben Sie ganz unbedingt gesund!


Sehr, sehr vorsichtig grüßen

Michael Eichhorn  |  Markus Ody  |  Stefan Lücker