Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Interessierte und Verbündete,
erst am kommenden Freitagabend wissen wir, ob der Bundesrat dem Steueränderungsgesetz 2025 zugestimmt hat. Es steht als TOP 80 auf der Tagesordnung. Wir wollen uns vor dem Jahresende nicht noch zusätzlich strapazieren; darum muss der aktuelle Steuerblitz® ohne diese Entscheidung auskommen. Sie wird gewiss in allen Medien ihr Echo finden.
Was es in den letzten Monaten sonst noch Neues gab:
1. Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos wurde bis Ende 2030 verlängert. Auch wenn Einzelne von uns zu den „Petrolheads“ zählen, wird niemand mehr daran glauben, dass es zur Elektromobilität dauerhaft eine ernsthafte Alternative gibt. Das hängt natürlich auch mit den weiter sinkenden Einstandspreisen von Elektroautos zusammen.
2. In einem Urteil vom 14.5.2025, das erst am 9.10.2025 veröffentlicht wurde, hat der BFH sich im Kontext von elektronisch vorliegenden Informationen (hier ging es um eine Lohnsteuerbescheinigung) zu der Frage geäußert, welches Wissen bei den Finanzbehörden als bekannt vorausgesetzt werden darf und welches nicht. Dabei hat er seine bisherige Linie fortgesetzt. Es kommt entscheidend darauf an, ob der organisatorisch im Finanzamt zuständige Mensch das Dokument kannte – oder eben gerade nicht. Wenn die Erklärung insofern unvollständig ist, kann das eine Steuerhinterziehung bedeuten…
3. Zum Jahreswechsel tritt der Grundsatz der elektronischen Übermittlung von Steuerverwaltungsakten in Kraft. Wir haben in allen Fällen, bei denen uns eine Postempfangsvollmacht erteilt wurde, diesem Grundsatz aktiv widersprochen und bestehen zunächst einmal darauf, uns Verwaltungsakte wie Steuerbescheide per Post zu übermitteln. An dieser Veränderung lässt sich ablesen, dass die elektronische Kommunikation auch in den Finanzbehörden Einzug hält. Die brandenburgischen Finanzämter haben bereits ihre Mailadressen abgeschaltet. In dieselbe Kerbe schlägt ein Urteil des Bundesfinanzhofs vom 30.4.2025, der manche Mails zu den aufbewahrungspflichtigen Geschäftsbriefen zählt. Allerdings ist kein „Journal“ über sämtlichen Mailverkehr anzufertigen, aufzubewahren und vorzulegen.
4. Der Bundesfinanzhof hat das Grundsteuer-Bundesmodell für verfassungskonform erklärt. Der BdSt wird mindestens ein Musterverfahren noch bis zum Bundesverfassungsgericht betreiben.
5. Das Bundesfinanzministerium hat die neuen Auslandsspesenpauschalen, die ab dem 1.1.2026 gelten, veröffentlicht.
6. Und zum guten Schluss möchten wir auch die wichtigsten Neuerungen des eingangs erwähnten Steueränderungsgesetz 2025 für Sie zusammenfassen:
a) Die Pendlerpauschale soll auf 0,38 € ab dem ersten Entfernungskilometer erhöht werden. Außerdem wird die Mobilitätsprämie für niedrige Einkommen beibehalten.
b) Die Übungsleiterpauschale soll auf 3.300 €, die Ehrenamtspauschale auf 960 € erhöht werden. E-Sport wird gemeinnützig.
c) Gewerkschaftsbeiträge werden zukünftig zusätzlich zum Arbeitnehmer-Pauschbetrag abziehbar.
d) Der Umsatzsteuersatz auf Speisen in der Gastronomie, beim Catering und in der Schulverpflegung soll auf 7% (statt 19%) sinken. An der aktuellen Sprechstunde des Dehoga-Sachsen zu diesem Thema werden wir als Sachkundige teilnehmen.
Auch wir werden Sie in 2026 mit zahlreichen digitalen Veränderungen bemühen.
So werden sich Rechnungs-Layout und -Versandweg im Lauf des Jahres verändern; dabei mutieren unsere Rechnungen dann noch pünktlich zu E-Rechnungen.
Unser Software-Anbieter, die Fa. WoltersKluwer, bietet zunehmend bessere Möglichkeiten für sichere Onlinekommunikation zwischen Ihnen und uns an, u.a. das Portal OneClick. Diese Technik werden wir zukünftig verstärkt für die Übermittlung vertraulicher Daten nutzen und damit schrittweise die unsichere E-Mail ablösen.
Genug Aus- und Rückblick für heute. Wir wünschen allen eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches, erfolgreiches neues Jahr, wo auch immer Sie es begehen.
Zum anstehenden Jahreswechsel grüßen freundlich
Michael Eichhorn | Stefan Lücker | Stephanie Glock
